Montag, 15. Dezember 2008

I am living the future Teil eins

Fangen wir doch gleich mal mit einem Thema an, dass mich im Moment beschäftigt. Vor einem Jahr gab es bei Chaosradio, dem monatlichen Radio des CCC (Chaosradio) einen Podcast zum Thema "Living the Future -Wie wir mit Technologie die Zukunft erleben". Wer diese, sehr hörenswerte Folge noch nicht kennt, sollte sie sich auf jeden Fall unter CR 130 - Living the Future laden und hören.
Sinn der Übung war es, Momente zu finden, an denen man einfach vom Fortschritt überholt wird und es in dem Moment einfach bewusst spürt.
Nun bin ich zwar in der IT tätig und da auch noch in einem ziemlich innovation Job, aber auch heute passiert es mir noch ab und zu, aber dazu in einem späteren Beitrag eventuell mehr. Ein Kollege von mir beschrieb das neulich in einem kurzen knackigen Satz "Bei Skype war ich noch dabei, aber jetzt hebt das Raumschiff grade ab und ich guck nur hinterher".

Deshalb hier ein, aus meiner Sicht ultimativer Moment für das ultimative "living the future" Gefühl:

Da ich es gerade so geschafft habe, in den 80ern geboren zu sein, habe ich es zwangsläufig auch irgendwie geschafft, meine Kindheit und den größten Teil meiner Junged ohne Mobiltelefon zu verbringen und trotzdem zu überleben. So circa um 1998 rum, ich bin mir heute nicht mehr ganz sicher hat es mich dann gepackt und ich habe mir von meinem in den Schulferien verdienten Geld ein gebrauchtes Sony CMDX 1000 geleistet und eine Xtra Karte. Zwei meiner Freunde zogen kurz darauf nach (um noch mal zu betonen: Ich war Numero Uno) und der besondere Moment kam eines abends.
Wir drei an einem nahegelegen See, in einem Seat Cordoba schweigend in die Bedienung der Telefone vertieft. Stundenlanges tippen um fahlen Licht der grünen Displays und mit leiser Radiomusik im Hintergrund und den Geräuschen des Sees, das ist der Moment der sich eingebrannt hat.
Das eigentlich erhabene an dieser Nacht war aber, dass die Telekom zu dieser Zeit noch keinen SMS Versand für Xtra Karten freigegeben hatte. Der kam erst später zusammen mit subventionierten Telefonen. Wir saßen also nachts an diesem See und beschäftigten uns stundenlang mit den Telefonen, ohne das eigentlich innovative Element dieser Geräte nutzen zu können: die Kommunikation. Wir schrieben niemanden, Klingeltöne waren fest eingebaut und die Spiele waren auch überschaubar.
Das entscheidende ist nur, wir hätten es tun können. Wir hätten theoretisch jeden Telefonanschluß auf diesem Planeten anrufen können, und das an einem See mit keinem anderen Menschen in Blickweite.
I was living the future...

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